Schillers Lob der Frauen

Schillers Lob der Frauen

Ehret die Frauen! Sie stricken die Strümpfe
Wollig und warm, zu durchwaten die Sümpfe,
Flicken zerissene Pantalons aus;
Kochen dem Manne die kräftigen Suppen,
Putzen den Kindern die niedlichen Puppen,
Halten mit mäßigem Wochengeld Haus.

Doch der Mann, der tölpelhafte
Find't am Zarten nicht Geschmack.
Zum gegornen Gerstensafte
Raucht er immerfort Tabak;
Brummt, wie Bären an der Kette,
Knufft die Kinder spat und fruh;
Und dem Weibchen nachts im Bette,
Kehrt er gleich den Rücken zu. usw.

August Wilhelm Schlegel

Quelle:

Deutsche Lyrikparodien, Reclam Verlag, Stuttgart